Vielfältigkeit über mehrere Jahrhunderte

Das heutige, prachtvoll renovierte Vereins- und Kulturhaus blickt auf eine bewegte, vielfältige Geschichte zurück.

Ehrfürchtig knien Ritter in der Kapelle und bitten um Schutz vor dem nahenden Feind, festlich gekleidet besuchen Heitenrieder den Sonntagsgottesdienst oder begeleiten einen lieben Mitmenschen auf seinem letzten irdischen Weg, Schulkinder turnen am Reck oder freuen sich am neuen Trampolin, am Abend probt die Jungmannschaft auf der Bühne ihr Theaterstück ein, an einem Montagmorgen nimmt die Armee das Haus als Unterkunft in ihren Besitz. Der Gemischte Chor singt sich vor dem Weihnachtsgottesdienst ein, und die Musikgesellschaft bereitet sich intensiv auf das nächste Musiktreffen vor. Die Enkel schmücken den grossen Saal für die 80. Geburtstagsfeier ihres Grossvaters...


Das Mittelalter

Die Kiche wird erstmals 1228 im Register der Diözese von Lausanne erwähnt. Patron der Kirche ist der hl. Erzengel Michael. Auf Grund von archäologischen Untersuchungen im Jahre 1992 wird der Ursprung der Apsis ins 11. Jahrhundert festgelegt. Es ist ein romanischer Bau.

Spätmittelalter

Die Kirche wird im grösseren Stil umgebaut. Der Bischof von Lausanne weiht 1435 den Hauptaltar sowie zwei neue Altäre ein. 1453 stellt der Bischof anlässlich eines Besuchs fest, dass die Kirche in einem schlechten Zustand ist.  

In der Kapelle fehlen das Kruzifix und der Taufstein, an den Fenstern fehlen die Scheiben. Er verbietet das Lesen von Messen am Muttergottesaltar bis der Dachstuhl über demselben „gehörig vermacht“ ist.

Neuzeit

Die Kirche wird mehrmals vergrössert und die prachtvolle Holzdecke, die heute noch sichtbar ist, wird eingebaut (1676). 
1863 werden neue Altäre und das St. Michaelsfenster im Chor eingebracht. Beim St. Michaelsfenster handelt es sich um die älteste neugotische monumentale Glasmalerei des Kantons Freiburg. Das Fenster wurde von Johann Jakob Rötinger aus Zürich geschaffen. Ein Gemälde von J. Amberg schmückt die Decke. 

1905 wird die neue Pfarrkirche eingeweiht und die alte St. Michaelskirche dient als Versammlungslokal für Pfarrei- und Gemeindeversammlungen, als Stimm- und Wahllokal, als Vereins-, Theater- und Schulsuppenlokal, als Borromäus-bibliothek für den Vinzenzverein und als Turnhalle sowie als Militärunterkunft. Bis im Herbst 1924 wurde im vorderen Teil Schule gehalten.

Renovationen

Aus finanziellen Gründen wurden die Renovationsarbeiten in zwei Etappen durchgeführt. 

Die erste Etappe wurde im Frühling 1994 in Angriff genommen. Sie umfasste die Innenrenovation des Schiffes und der dazu benötigten Infrastrukturen, sowie die Aussen- und Umgebungsarbeiten. Diese Renovation ist mit Hilfe der kantonalen und eidgenössischen Kulturkommission bestens gelungen.

Die zweite Etappe wurde 2004 in Angriff genommen. Bei diesen Renovationsarbeiten im Chor entdeckte man einmalige und wertvolle Deckenmalereien.


Den Bericht des Amtes für Kulturgüter können Sie nachfolgend herunterladen.
Bericht Renovation Chor-Das Weltgericht.pdf